Das Haus am Hang

 

Seit 1730 lebten hier viele Generationen von Familien mit bis zu 13 Kindern. Das Leben in diesem abgeschiedenen Haus war sicher nicht leicht. In den 1990er Jahren wohnte hier die letzte kleine Familie – Mutter und Vater mit einer geistig behinderten Tochter. Zunächst starb die Mutter. Wenig später verunglückte der Vater im Haus tödlich, als er sich bei einem Sturz gegen den Kachelofen das Genick brach. Zurück blieb allein im großen Haus die Tochter. Ihr Onkel kümmerte sich zunächst um sie, doch schon bald waren beide mit der Situation überfordert. Schließlich wurde die Tochter in einer Nacht- und Nebelaktion aus dem Haus geholt und in einer Pflegeeinrichtung untergebracht. Wie Hals über Kopf diese Aktion stattgefunden haben muss, kann man nur erahnen, wenn man die noch aufgehängte Wäsche im Wohnzimmer erblickt. Zahlreiche persönliche Gegenstände wurden einfach zurückgelassen und nie abgeholt. Irgendwann kaufte dann ein Fabrikant das Haus mit dem zugehörigen Waldbesitz. Da er nur am Wald interessiert war, ist das Haus weiterhin seinem Schicksal überlassen. Mittlerweile ist der Fabrikant selbst erkrankt und möchte das Haus samt Wald wieder verkaufen. Wie es also mit dem Haus am Hang weitergeht, weiß momentan niemand.

 

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