Das Kinderkurheim

 

„Komm, wir geh’n in Therapie“ – ein Aufkleber mit dieser Aufschrift an einer Tür trifft den (rostigen) Nagel auf den Kopf. Hier war einst ein Sanatorium für allergische und chronisch kranke Kinder mit Spezialisierung auf Atemwegserkrankungen. Wann genau es eröffnet wurde, ist mir nicht bekannt. Der Arzt, der es eröffnete und leitete, lebte von 1881 bis 1953. In den Jahren 1952/53 erreichten die Kinderübernachtungen in den Sanatorien Höchstzahlen. Doch schon bald darauf ließen bessere ärztliche Versorgung, steigender Wohlstand und zunehmende Familienurlaubsreisen die Zahl der kleinen Kurgäste sinken. Das Kinderkurheim wurde schließlich 1960 geschlossen. Das Haupthaus brannte in den 1980er Jahren nieder. Das Gebäude auf meinen Bildern ist das sogenannte „Krabbelhaus“. Hier wurden die kleinsten Patienten behandelt und betreut. Ein anderes ehemaliges Gebäude des Sanatoriums wird heute als Jugendclub genutzt. Das ehemalige Ärztehaus ist bis heute bewohnt. Bis ca. Mitte/Ende der 1990er Jahre wurde das Krabbelhaus privat an WGs und Familien vermietet. Doch die Miete war irgendwann für die Familien nicht mehr erschwinglich. So zogen die letzten Bewohner aus und das Krabbelhaus verfiel in einen Dornröschenschlaf. Ob es irgendwann wieder wachgeküsst wird, ist mehr als fraglich.

 

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